Wachet auf, ruft uns die Stimme: Skillnad mellan sidversioner

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'''Wachet auf, ruft uns die Stimme''' är en [[psalm]] av [[Philipp Nicolai]] från 1599, publicerad i hans bok ''[[Freuden Spiegel dess ewigen Lebens]]''.<ref>''Freudenspiegel deß ewigen Lebens''. Frankfurt 1599, S.&nbsp;412&nbsp;f. ([http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00017838/image_433 Digitalisat]).</ref> Melodin har senare använts i ''Silberweise'' för Nürnberger Schuhmachers und Mästersångaren [[Hans Sachs]].
'''Wachet auf, ruft uns die Stimme''' är en [[psalm]] av [[Philipp Nicolai]] från 1599, publicerad i hans bok ''[[Freuden Spiegel dess ewigen Lebens]]''.<ref>''Freudenspiegel deß ewigen Lebens''. Frankfurt 1599, S.&nbsp;412&nbsp;f. ([http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00017838/image_433 Digitalisat]).</ref> Melodin har senare använts i ''Silberweise'' för Nürnberger Schuhmachers und Mästersångaren [[Hans Sachs]].



Versionen från 1 september 2023 kl. 11.58

Wachet auf, ruft uns die Stimme,
aktuell ekumenisk version

Wachet auf, ruft uns die Stimme är en psalm av Philipp Nicolai från 1599, publicerad i hans bok Freuden Spiegel dess ewigen Lebens.[1] Melodin har senare använts i Silberweise för Nürnberger Schuhmachers und Mästersångaren Hans Sachs.

Beskrivning

James Tissot, Die klugen Jungfrauen, um 1890

Psalmen bygger på liknelsen om Das Lied bezieht sich auf das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen Mall:Bibel sowie die Prophezeiungen Jesajas Mall:Bibel und wird insbesondere zum Ende des Kirchenjahres (Ewigkeitssonntag nach evangelischer Tradition) bzw. im Advent (nach katholischer Tradition) gesungen.

Die mystische Hochzeit des Messias mit Zion als personifiziertem Jerusalem und Bild der gläubigen Seele ist schon im nachexilischen Judentum und dann im Christentum die spirituelle Interpretation des Hohenlieds.

Es findet sich heute im Evangelischen Gesangbuch (EG 147, 3. Strophe mit Choralsatz von Johann Sebastian Bach zusätzlich EG 535 als Abschluss des Stammteils) als Eröffnung des Abschnitts Ende des Kirchenjahres, was seiner Stellung als Hauptlied für den Ewigkeitssonntag entspricht; im alten Gotteslob (Nummer 110) stand es, wie im alt-katholischen Gesangbuch Eingestimmt (E 304) hingegen im Abschnitt Advent. Im am 1. Adventssonntag 2013 eingeführten neuen Gotteslob ist das Lied unter der Nummer 554 in der Rubrik „Die himmlische Stadt“ (Eschatologie) eingeordnet, im Gesangbuch der Evangelisch-reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz unter Nr. 850, im freikirchlichen Gesangbuch Feiern und Loben unter Nr. 287 und im Mennonitischen Gesangbuch unter Nr. 414.

Besonders die dritte Strophe ist dabei im Verlauf der Überlieferungsgeschichte verändert worden, weil die Worte Consorten (im Sinn von Teilhaber) und jo, jo (oder io, io, wie bei In dulci jubilo) schon im 19. Jahrhundert nicht mehr als verständlich und zeitgemäß empfunden wurden.[2] Die heute geläufige Form der dritten Strophe ist seit 1831 nachgewiesen.[3]

Die Anfangstöne der Melodie – Dur-Dreiklang mit Sexte – geben einem Geläutemotiv den Namen.[4]

[[Datei:B Facundus 253v.jpg|mini|hochkant=1.2|Zwölf Tore des himmlischen Jerusalem, Beatus Facundus, 1042]]

Für die Beliebtheit des Liedes sprechen die häufigen Neu- und Umdichtungen und Textveränderungen, welche oft theologischen Aktualisierungen entsprechen. Im Wirtembergisches Gesangbuch [evangelisches Gesangbuch für Württemberg], Stuttgart 1794, Nr. 353, steht „Wachet auf…“ so selbst nur als Melodieverweis zu einer Umdichtung: „Wachet auf, ruft uns die Stimme, so rufet einst der engel stimme...“ Im Allgemeines [evangelisches] Gesangbuch, Kiel 1801, Nr. 552, findet sich die Umdichtung „Wachet auf! ruft uns die stimme vom heiligthum, der wächter stimme...“ Im evangelischen Gesangbuch für Zweibrücken von 1823, Nr. 429, steht die Neudichtung „Wachet auf, so ruft die Stimme, so rufet einst des Richters Stimme...“ Im evangelisch-reformierten Gesangbuch, Zürich 1853, Nr. 302, steht die Umdichtung „Wachet auf! ruft uns die Stimme, vom Heiligthum der Wächter Stimme... wie Donner tönt’s aus ihrem Munde...“ Im evangelischen Gesangbuch für den Rheinkreis und die bayerische Pfalz [Vorgängerausgabe von 1823], Speyer 1901, Nr. 429, finden wir die Umdichtung „Wachet auf! so ruft die Stimme, so rufet einst des Richters Stimme...“ Es ist weiterhin bemerkenswert, dass wir es mit einem geistlichen Lied zu tun haben, welches das weltliche Motiv des Wächterliedes aufgreift. Die Vorlage dazu ist der Typus des geläufigen Liebesliedes mit dem Wächter auf der Zinne, der die Liebenden warnt, nach der zusammen verbrachten Nacht den anbrechenden Morgen nicht zu verschlafen. Die Kontrafaktur als geistliche Umdeutung knüpft demnach an die Eröffnungssituation des aus dem hochmittelalterlichen Minnesang stammenden Tageliedes (Tagelied) an, wie es noch für die Liedepoche der Renaissance typisch ist.[5]

Text

Fassung aus Nicolais Freudenspiegel des ewigen Lebens, 1599
Philipp Nicolai 1599 Evangelisches Gesangbuch/Gotteslob/
Mennonitisches Gesangbuch

   Wachet auff/ rufft uns die Stimme/
   Der Wächter sehr hoch auff der Zinnen/
   Wach auff du Statt Jerusalem.
   Mitternacht heißt diese Stunde/
   Sie ruffen uns mit hellem Munde/
   Wo seydt ihr klugen Jungfrauwen?
   Wolauff/ der Bräutgam kompt/
   Steht auff/ die Lampen nimpt/
   Halleluia.
   Macht euch bereit/ Zu der Hochzeit/
   Ihr müsset ihm entgegen gehn.

   Zion hört die Wächter singen/
   Das Herz thut ihr von Frewden springen/
   Sie wachet und steht eilend auff:
   Ihr Freund kompt vom Himmel prächtig/
   Von Gnaden starck/ von Warheit mächtig:
   Ihr Liecht wirdt hell/ ihr Stern geht auff.
   Nu komm du werthe Kron/
   HErr Jesu Gottes Sohn/
   Hosianna.
   Wir folgen all zum FrewdenSaal/
   Und halten mit das Abendmal.

   Gloria sey dir gesungen/
   Mit Menschen und Englischen Zungen/
   Mit Harpffen und mit Cymbaln schön:
   Von zwölff Perlen sind die Pforten
   An deiner Statt/ wir sind Consorten
   Der Engeln hoch umb deinen Thron/
   Kein Aug hat je gespürt/
   Kein Ohr hat mehr gehört/
   Solche Freuwde.
   Deß sind wir fro/ io/ io
   Ewig in dulci iubilo.[6]

   „Wachet auf,“ ruft uns die Stimme
   der Wächter sehr hoch auf der Zinne,
   „wach auf du Stadt Jerusalem.“
   Mitternacht heißt diese Stunde;
   sie rufen uns mit hellem Munde:
   „Wo seid ihr klugen Jungfrauen?
   Wohlauf, der Bräutgam kommt,
   steht auf, die Lampen nehmt.
   Halleluja.
   Macht euch bereit zu der Hochzeit,
   ihr müsset ihm entgegengehn.“

   Zion hört die Wächter singen,
   das Herz tut ihr vor Freude springen,
   sie wachet und steht eilend auf.
   Ihr Freund kommt vom Himmel prächtig,
   von Gnaden stark, von Wahrheit mächtig;
   ihr Licht wird hell, ihr Stern geht auf.
   „Nun komm, du werte Kron,
   Herr Jesu, Gottes Sohn.
   Hosianna.
   Wir folgen all zum Freudensaal
   und halten mit das Abendmahl.“

   Gloria sei dir gesungen
   mit Menschen- und mit Engelzungen,
   mit Harfen und mit Zimbeln schön.
   Von zwölf Perlen sind die Tore
   an deiner Stadt; wir stehn im Chore
   der Engel hoch um deinen Thron.
   Kein Aug hat je gespürt,
   kein Ohr hat mehr gehört
   solche Freude.
   Des jauchzen wir und singen dir
   das Halleluja für und für.

Melodie

mini|EG 147 Wachet auf, ruft uns die Stimme, Orgeleinspielung <score sound="1"> { \key bes \major \time 4/4 \tiny

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Quelle: Text und Musik: Philipp Nicolai 1599

Bearbeitungen

Das Lied bildet die Grundlage der gleichnamigen Kantate Wachet auf, ruft uns die Stimme von Johann Sebastian Bach (BWV 140). Sein Sohn Johann Christoph Friedrich Bach schuf eine Motette für vierstimmigen Chor, in der er den Schlusschoral aus der Kantate seines Vaters vollständig integriert.[7] Michael Praetorius schuf zwei Chorsätze des Liedes. Franz Tunder komponierte eine Solokantate für Sopran, Streicher und Generalbass.[8] Von Dieterich Buxtehude existieren ebenfalls zwei Kantaten über das Nicolai-Lied (BuxWV 100 und 101). Felix Mendelssohn Bartholdy verwendete es für sein Oratorium Paulus sowohl in der Ouvertüre als auch als Choral. Ernst Pepping verfasste einen Chorsatz, das er in sein Spandauer Chorbuch (Heft 14, 1936) aufnahm.[9]

Häufig zu finden sind Choralvorspiele für Orgel über das Lied, so von Johann Sebastian Bach (BWV 645, einer der sechs Schübler-Choräle), Johann Ludwig Krebs, Otto Dienel (op. 52, 37), Gustav Adolf Thomas, Heinrich Schmidt und Herbert Collum.[10] Max Reger entwickelte aus dem Lied seine Fantasie über den Choral „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ (siehe Drei Choralfantasien (Max Reger), op. 52, 2). Hugo Distler komponierte 1935 eine Orgelpartita über das Lied (op. 8/2).

Översättningar

Till danska:

Till svenska:

Rezeption

Zum Abschluss der Württembergischen Landesposaunentage wird traditionell die dritte Strophe des Chorals – bei den Bläsern schlicht als „Gloria“ bekannt – gespielt, der Schlusschoral aus der Bachkantate BWV 140.[12][13] Beim Landesposaunentag 1946 in Ulm geriet dies besonders emotional: Beim Spielen des „Gloria“ brachen viele Teilnehmer aus Dankbarkeit, den Krieg überlebt zu haben und nun wieder spielen zu dürfen, in Tränen aus.[12]

Litteratur

  • Ansgar Franz: Wachet auf, ruft uns die Stimme. In: Hansjakob Becker et al. (Hrsg.): Geistliches Wunderhorn. 2. Auflage. Ch. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-48094-2, S. 154–166.
  • Christian Möller (Hrsg.): Kirchenlied und Gesangbuch. Quellen zur Geschichte. A. Francke Verlag, Tübingen 2000, ISBN 3-7720-2911-6, S. 148–149.
  • Barbara Stühlmeyer, Ludger Stühlmeyer: Wachsam – Achtsam. Wachet auf ruft uns die Stimme. In: Das Leben singen. Christliche Lieder und ihr Ursprung. Verlag DeBehr, Radeberg 2011, ISBN 978-3-939241-24-9, S. 11–18.

Weblinks

Källor

  1. Freudenspiegel deß ewigen Lebens. Frankfurt 1599, S. 412 f. (Digitalisat).
  2. Karl Bähr: Vortrag über die Herstellung eines allgemeinen Gesangbuchs für die deutsche evangelische Kirche. In: Allgemeines Kirchenblatt für das evangelische Deutschland 1, 1852, S. 236–259, hier S. 247: „Wenn es z. B. in dem herrlichen und wahrhaften Kirchenliede ‚Wachet auf, ruft uns die Stimme‘ u. s. w. Vers 3 ursprünglich heißt: ‚Wir sind Consorten der Engel hoch um deinen Thron,‘ so kennt das Volk den Ausdruck ‚Consorten‘ gegenwärtig nur aus den amtsrichterlichen Schreiben, wo es zu heißen pflegt: ‚In Sachen des und des und Consorten.‘“ (Mall:Google Buch).
  3. Karl Georg von Raumer (Hrsg.): Sammlung geistlicher Lieder. Nebst einem Anhang von Gebeten. Spittler, Basel 1831, S. 331 f. (Digitalisat); vgl. Ansgar Franz in: Geistliches Wunderhorn 2003, S. 164.
  4. im katholischen Bereich Salve Regina
  5. Otto Holzapfel: Liedverzeichnis. Die ältere deutschsprachige populäre Liedüberlieferung, siehe: Lieddatei Wachet auf, ruft uns die Stimme… = Online Update Januar bis März 2022 = Germanistik im Netz / GiNDok [UB Frankfurt/M] = http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/ files = Liedverzeichnis = Update 2023 "www.ebes-volksmusik.de" (obere Adressleiste des Browsers).
  6. zit. nach Mall:Webarchiv
  7. Johann Christoph Friedrich Bach, Wachet auf, ruft uns die Stimme BR JCFB H 101, Informationen bei Carus-Verlag
  8. Mall:IMSLP2
  9. Mall:Webarchiv, Werkverzeichnis Ernst Pepping
  10. Mall:IMSLP2
  11. Vgl. Otto Holzapfel: Liedverzeichnis: Die ältere deutschsprachige populäre Liedüberlieferung mit weiteren Hinweisen = Online Update Januar bis März 2022 = Germanistik im Netz / GiNDok [UB Frankfurt/M] = http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/ files = Liedverzeichnis = Update 2023 "www.ebes-volksmusik.de" (obere Adressleiste des Browsers).
  12. 12,0 12,1 Gisela Schweiker: Lebendig gewordene Kirchengeschichte. landesposaunentag.de 27. Juni 2016, abgerufen am 1. Juli 2020.
  13. nS9ZUjaE4Lw Gloria sei dir gesungen